Gedanken beim nächtlichen Anflug auf Bangkok,
kreisen über hunderttausend Lichtern.
Gedanken zur Aufbahrung eines toten reichen Chinesen.
In Chinatown ist keine Zeit für Trauer.
Gedanken im scharfen Rauch der Sandelstäbchen.
Buddhas verharren in goldener Transzendenz.
Gedanken vor roten Lampions, finstere Minen drohen.
Wer legt sich schon gerne mit Zuhältern an.
Gedanken vor Elefanten-Kotbergen,
kein Vogel kommt angelockt zum Scharren.
Gedanken beim magischen Tanz eines Mannes.
Sein Blasinstrument beschwört die Erde.
Gedanken beim Schweben zwischen Korallenriffen.
Endlos die Schwärme grellbunter Fische.
Gedanken vor einem Bungalow, die Nacht,
Zikaden, Hunde und Fledermäuse.
Gedanken, Gedanken, Gedanken.
Warum sollte ich einen niederschreiben. – …THAI
Georg Ruedinger 1996
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