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  Fotos
 
 
 
 
 
 
 
Bali-Ba-Li
Klimagekühlter Touristenpulk,
feist, rosig, Australier-Rücken und Steiße.

Das Terminal in die Länge gezogen,
doch irgendwo kommt immer ein Ausgang.

Groteske Handlungsmaskerade
Von gleichen Zöllnern, die allen Zöllnern gleichen.

Die Helle wird scharf und jetzt
schlägt dich die Faust des Hitze-Riesen.

Nelkenzigaretten, Duft mit aller Macht.
Beständig geraucht von zierlichen Männern.
 
Knaben im Sarong, Brüder der Vulkane,
der scharfe Kris ist lange weggelegt.
 
Du lebst zweimal im Lande der Sonne.
Beim Öffnen der Augen und wenn der Tod grinst.
 
So der Abend fortläuft bleibt die Hitze stehen.
Mit Neugier verbunden neigt der Körper zum Tasten.
 
Registration grundloser Tiefen, Schwärze.
Im Palmenschatten Tore, symmetrisch gespalten.
 
Lianen-Wurzel-Flechtenvorhänge,
des Banyan-Baumes düstere Lichter.
Schild für die Ratte, die nichts von Brahman weiß.
 
Schönwetterwölkchen entschweben dem Krater.
Die Drohung gerät zur schlaffen Geste.
Vom Berg zieh´n erkaltete Lavabahnen.
 
Aus der Destruktion wächst die Kreation.
Fleischfliegen, Pestblüten, Aasgestank,
und Orchideen und Fallenblüten,
sind stille sanfte Töterinnen.
 
Die Flucht vor den Spasmen, beraubte Natur.
Auf Messern des Ewigen pieken Schmetterlinge
oder Käfig-Reihen machen Vögel zu schaffen.
Im Käfig als Beute, singt unverdrossen der Bali-Star.
 
Ganesha-Elefantenkopf sitzt lässig auf der Strassenkreuzung.
Reflektiert den Stahl und regelt die Vorfahrt,
hindurch zum Erd-Kern in eine andere Welt.
 

Georg Ruedinger 1998